Vorbereitung Vidösternsimmet Viking

Nach der letztjährigen Saison und der zurückgewonnenen Begeisterung an langen Freiwasserstrecken wusste ich, dass ich 2023 wieder bereit wäre für eine größere Challenge. Etwas Härteres, Längeres sollte es sein. Ich wollte ein Schwimmen, das mich fordert und mich dazu zwingen sollte, meine Grenzen auszuloten.

Auf der Suche nach dieser Grenzerfahrung kam es mir sehr gelegen, dass das Vidösternsimmet in Schweden seit 2021 eine neue Distanz ins Programm aufgenommen hatte: Den Viking

 

Die Beschreibung zu diesem Rennen auf der offiziellen Homepage liest sich wie folgt:

Diese Herausforderung ist wahrscheinlich nichts für Sie!

Ohne Zweifel die längste und härteste Open-Water-Herausforderung, die Sie meistern können. Das Team hinter dem bekannten Vidösternsimmet +21 km geht jetzt Ultra-Ultra und verdoppelt die bereits lange Schwimmstrecke. Damit haben Sie die Chance, den See Vidöstern gleich zweimal zu erobern.

Richtung Norden +21 km: Sie schwimmen durch die Nacht, geführt von einem Kajak, von dem Sie die nötige Verpflegung und Unterstützung erhalten.

Richtung Süden +21 km: Nachdem Sie das Nordufer des Sees Vidöstern erreicht haben, müssen Sie warten, bis die Uhr 07:00 schlägt und dann mit dem klassischen +21 km langen Schwimmen beginnen. Auf dem Weg zurück müssen Sie selbst navigieren.

Es gelten die üblichen Limitzeiten und es wird nur die übliche Versorgung durch die Verpflegungsstationen geben.

Da ich die 21km Distanz schon 2015 und 2022 geschwommen war und als 3. bzw. 6. beendet habe und deswegen nur gute Erfahrungen damit verbinde, war die Entscheidung, sich für den Viking anzumelden nicht schwer und schnell erledigt!

 

Nach der Anmeldung war es an der Zeit, die Vorbereitung zu planen.

Für gewöhnlich bin ich bei Vorbereitungen auf Langstreckenschwimmen ein sehr minimalistischer Trainingstyp. 3-4 Einheiten die Woche mit maximal 4km genügen mir. Doch diese Distanz erforderte neue Trainingsansätze.

Der erste Schritt war es, mich nach 5 vereinslosen Jahren wieder bei einem Schwimmclub anzumelden. So kam ich Anfang des Jahres zu den Masters des Salzburger Turnvereins. Hier fühlte ich mich von Beginn an wohl und das regelmäßige Training mit Vereinskollegen half den inneren Schweinehund zu überwinden.

 

Ich stieg also im Jänner nach einer mehrmonatigen Pause wieder ins Training ein. Das anfängliche wöchentliche Trainingspensum von 9 Kilometern wurde alle 3-4 Wochen um ein Drittel gesteigert.

Zusätzlich ging ich alle 3 Wochen zur Physiotherapeutin meines Vertrauens, um meiner ohnehin schon lädierten Schulter die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen. Auch regelmäßige Sportmassagen halfen bei der Regeneration.

Im Juni ging es dann auf ein 4-tägiges Trainingslager nach Italien, wo ich im Pool und Meer über 30 Schwimmkilometer abspulte.

 

Darauf folgte mein einziger Vorbereitungswettkampf, der 14km lange Backwaterman in Niederösterreich, den ich mit einem zweiten Platz beendete.

Die ganze Vorbereitung gipfelte 3 Wochen vor dem Wettbewerb in Schweden in einer Spitzenwoche mit 45km Trainingsumfang. Das längste Schwimmen in dieser Woche war die doppelte Obertrumer See-Mattsee-Querung mit

ca. 18 Kilometern. Insgesamt war ich damit im Juli 145km geschwommen.

 

Alles in allem lief die Vorbereitung wie geplant. Nur eine Gehörgangsentzündung ausgelöst durch Ohrpolypen warf mich etwas aus der Bahn und bescherte mir eine 1-wöchige Trainingspause.

Mit dem Wissen, alles getan zu haben, um mich bestmöglich auf die kommende Herausforderung vorzubereiten, flog ich schließlich am 9.8.2023 nach Schweden.

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